Das Thema Stromerzeuger ist hinsichtlich der Nutzung als Notstromversorgung momentan sehr aktuell. Ziel ist es bei Stromausfall die Heizungsanlage, Kühlschrank, Medizintechnik oder andere wichtige Verbraucher weiter betreiben zu können. Es gibt jedoch Einiges zu bedenken. Zunächst stellt sich die Frage welches Gerät von welchem Hersteller angeschafft werden soll. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Leistung, Qualität und Treibstoff (Benzin/ Diesel). Die Qualität ist ein wesentliches Merkmal, nicht nur weil das Gerät im Bedarfsfall auch funktionieren soll, sondern auch wegen der Einhaltung der Technischen Daten. Bringt
das
Gerät
wirklich die spezifizierte Leistung? Erzeugt es Spannungsspitzen, die empfindliche Elektronik (z.B. in der Heizungsanlage) zerstören und damit die Notlage verschlimmern? Invertergeräte sind in dieser Hinsicht im Vorteil. Dieselaggregate sind meist sparsamer und langlebiger als Benziner. In jedem Fall: Qualität kostet (viel) Geld! Die Sicherheit bei Lagerung des Treibstoffes ist ein weiterer Punkt der zu bedenken ist. Es handelt sich um Gefahrstoffe, die umweltschädlich und feuergefährlich sind. Daher gibt es gesetzliche Auflagen zu Ihrer Lagerung und Mengenbegrenzungen. Typisch ist die Lagerung von 20l Benzin bzw. 200l Diesel in geeigneten Behältnissen an geeigneten Orten erlaubt. Dabei ist der Treibstoff von begrenzter Haltbarkeit. Entweder ist ein regelmäßiger Umsatz des Treibstoffes notwendig oder es müssen Maßnahmen zur Haltbarmachung beachtet werden. Bei Benzingeräten kann sogenannter "Sonderkraftstoff" eingelagert werden, wie er auch für Garten und Forstgeräte (Motorsensen, Kettensägen) Verwendung findet. Er ist verfügbar für Viertaktmotoren oder auch für Zweitaktmotoren mit Schmierstoffanteil; die Hersteller geben eine Haltbarkeit von typisch 5 Jahren an. Für die Lagerung von Diesel sind Biozide im Handel, die dem Dieseltreibstoff beigegeben werden und ihn haltbar machen. Mit der Treibstoffplanung stellt sich auch die Frage der Laufzeit des Stromerzeugers. Es ist unwirtschaftlich wegen eines kleinen Verbrauchers, wie einer Heizung oder eines Kühlschrankes den Generator 24 Stunden am Tag in Betrieb zu halten. Dazu kommen Probleme wegen Lärm und Verschleiß. Eine Batteriepufferung mit Wechselrichter kann Abhilfe schaffen, so daß der Stromerzeuger nur kurze Zeit am Tag laufen muß. Auch, wenn keine Batteriepufferung geplant wird, ist die Frage, wie die Anbindung des Stromerzeugers an das Hausnetz erfolgt. Eine sichere Trennung des Notstromes von dem Stromnetz des Versorgers ist dabei nicht die einzige Anforderung. In jedem Falle ist hier neben dem Stromerzeugerkauf ein weiterer, erheblicher finanzieller Aufwand einzuplanen. Eine Einspeisung in das Hausnetz über ein sogenanntes "Selbstmörderkabel" (Eine Leitung mit zwei Steckern) ist grob fahrlässig! Ist ein Stromerzeuger angeschafft und eine Möglichkeit für die Einspeisung in das Hausnetz geschaffen, bleibt noch die Aufgabe das Ganze regelmäßig einem Testlauf zu unterziehen und bei Unzulänglichkeiten die Gerätschaften instand zu setzen, damit im Bedarfsfall auch alles funktioniert. Fazit: Wer meint, mit dem Kauf des Schnäppchen-Baumarktstromerzeugers ist die Sache erledigt, schafft sich mehr Probleme, als er bisher hatte. Wem es auf tausend Euro mehr oder weniger nicht ankommt, und wer bereit ist Zeit für Planung, Test und Wartung zu investieren kann eine solide Lösung zur Notstromversorgung schaffen. . |
![]() Akkumulatoren können PV-Energie speichern, genauso, wie die von Stromerzeugern gelieferte Energie. Es ist bei diesen Anwendungen unbedingt auf die Zyklenfestigkeit der eingesetzten Akkumulatoren zu achten! |
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An dieser Stelle noch eine Anmerkung zu Photovoltaik-Anlagen: Auf unseren Dächen sind inzwischen zahllose PV-Anlagen installiert, einigen sind sogar Speicher in Form von Akkumulatoren beigestellt. Den wenigsten Betreibern ist bekannt, daß bei einem Stromausfall fast alle PV-Anlagen - mit oder ohne Speicher - ihren Betrieb einstellen. Als Notstromversorgung sind diese Anlagen daher nicht geeignet. Ein sogenannter Inselbetrieb erfordert, wie auch beim Stromerzeuger mit Verbrennungsmotor, eine sichere Trennung vom Netz. Dies ist technisch möglich, erfordert jedoch höheren Aufwand bei Soft- und Hardware. Da die meisten Anlagen wirtschaftlich optimiert sind, fehlt eben diese Inselfähigkeit in den meisten Fällen. Im Zweifel kann die Inselfähikeit getestet werden, indem das Haus vom Netz getrennt wird, indem z.B. die Zählervorsicherungen abgeschaltet wird. Auch der Aufbau von PV-Anlagen, die ausschließlich im Inselbetrieb arbeiten ist möglich. Neben der Stromversorgung, stellt der Überspannungsschutz ein wichtiges Element zum zuverlässigen Betrieb empfindlicher elektrischer Verbraucher dar. Überspannungen
in den Stromnetzen werden sowohl durch atmosphärische Ereignisse
(Gewitter), als auch durch Schalthandlungen in den Stromnetzen
verursacht. Aufgrund der Umstellung der Energieversorgung in
Deutschland bzw. der aktuellen Situation kann mit häufigeren
Schalthandlungen gerechnet werden. |